Am Ende der Bretterzaungalerie, nach Ankündigungen für Konzerte und Dia-Panorama-Multivision (vor der neu-deutschen Verpoppung des Alltags waren das noch "Diavorträge") dann der nächste Schlag: Optisch netter, schmückte dieses Plakat eine Sängerin. Blond, mit weichen Kontrasten. Anwärterin für das Gesicht des Jahres. Zwar keine Nastassja Kinski, und doch würde man sie nicht von der Bettkante stoßen. Ihre Maskenbildner wussten immerhin, wo man nicht zu dick auftragen durfte. Umso dümmer dann der Spruch dazu: "Die Rettung des Pop". Ohne je ein Lied von ihr gehört zu haben, aber klar vor Augen, wie die mandelbraunen Augen die Herren ihrer Plattenfirma betört haben mussten, dachte Niet an seine ganz eigene Traumverwirklichung: Wenn Pop schon so leblos ist, so sehr am Boden zerstört, dass der Rettungswagen mit so jemandem kommt, dann wäre ich gerne der rettende Doktor, der mit einer Spritze voller Morphium nachhilft - auf dass der Tod garantiert komme...