Beim Aussteigen überkam Niet das Gefühl, etwas vergessen zu haben. Aber, erinnerte er sich, Volume hatte mittags die Bässe und Amps abgeholt, Spike im Hotel Niets Tasche mit Kleinkram. Eins der Privilegien des Profimusikers: Für alles hatte man einen anderen Wasserträger. Für die Abwicklung von Finanzen, Tantiemen und Gagen hatte man Buchhalter, Manager, Musikverlag und noch mal einen Manager. Ein Roadie stimmte die Gitarren, ein anderer trug sie auf die Bühne, wechselte die Saiten. Je nach Größe und Umfang der Tour saß backstage noch ein Buchhalter. Der Mixer kontrollierte den Sound während des Konzerts, der Producer diktierte den auf Platte, der Engineer drehte an Knöpfchen und Reglern, sein Assistent beschaffte die nötigen Geräte, die Plattenfirma trommelte das nötige Kleingeld zusammen... Manchmal heuerte man auch für das Spielen einen anderen an, oft für das Komponieren und Arrangieren. Nur zu Fotosessions nahmen sie keinen anderen, das nahmen sie einem nicht weg. Sie würden es ihm gar nicht wegnehmen müssen - er gab es freiwillig ab. Nur wann? Und warum? Damit niemand den Sound diktieren würde, damit er sein Instrument selbst ins Studio tragen und stimmen könnte.
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