PR-FUZZIS BASTELN BOMBE

Bisher so gut wie unbekannt, doch an der Trendbörse hoch im Kurs: eine kleine Band namens ShamPain.

Von Chris DeMantle
New York, USA

Immer häufiger wird der nächste Super-Act verkündet, die nächsten Led Zeppelin, Sex Pistols, AC/DC, Nirvana... Die Inflation an kommenden Stars hat Un- und Ausmaße angenommen, dass man meinen könnte, es ginge den Medien- und Meinungsmachern nur ums Spekulieren an der Trendbörse.
 
Viel zu viele der vermeintlichen Stars von Morgen werden in eine Liga mit diesen Giganten katapultiert - und brechen sich dabei den Hals, noch bevor sie aus dem Krabbelbett in den Laufstall gewechselt sind. Zu viele Vorschusslorbeeren versalzen die Suppe. In der Praxis, im echten Leben da draußen werden viel zu wenige dem Hype gerecht. Der Grund ist zumeist simpel: Es fehlt ihnen an Praxis, an Erfahrung - wie sagten die Blueser? Ah ja: "First, you've got to pay your dues."
 
ShamPain haben hierzulande noch keinen einzigen Auftritt absolviert, und doch haben die vier Musiker ihr Lehrgeld bezahlt. Im Moment sind sie nicht mehr als ein Insidertipp am Horizont, in wenigen Monaten die Sensation des Jahres. Denn sie wissen, was sie tun. Sie wissen, dass zu einem 1A-Act mehr gehört als ein Gitarrist, dessen Riffs mit dem Sänger flirten, es gehört mehr dazu als ein Sänger, der dem Gitarristen einen überbrät und das Publikum bespuckt, mehr als ein Sänger, der mit dem Gitarristen auf der Schulter durchs Publikum tobt, mehr als ein Sänger mit Sprengstoff in Körper und Seele...

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