Klecker, hatte mal jemand geschrieben, ist GFR, Grand Funk Railroad. Terry ist GNR, Guns N'Roses: Nicht wirklich originell, nölend, einst hungrig, sehr hungrig, bereit, alles zu tun und zu geben. Mit Terry will jeder gut Freund sein, Klecker ist mit jedem gut Freund. Terry neigt dazu, gewalttätig und paranoid zu sein, ein typisches Beispiel von white trash, einem Proleten, der sich benimmt als wäre er Teil einer neuen Oberschicht. Klecker dagegen: das Fleisch gewordene Missverständnis zwischen Rock und Rebellion: Kommerz statt Kunst, Lärm statt Lautstärke. Auf den ersten Blick hielten die meisten Klecker für den Schrägsten: sein Schlagzeug -ein zusammengeschmissener Gerümpelhaufen aus Alteisen und Erklautem, konventionell daran nur eine Handvoll Teile -, dann die Dreadlocks, schon vor Jahren so lang, dass man sich sagte: Voll anti, der Typ. Auch die Tattoos und Piercings wie von einem Veteranen im Großstadtdschungel. Doch je näher man an ihn und in sein Leben herantrat, desto deutlicher offenbarte sich die Kleinstadt in ihm, die penibelst gepflegte Cassettenkollektion, die Stunden, die er mit dem bloßen Stimmen seiner Trommelfelle verbrachte, ganz zu schweigen vom Verpacken der Becken. So wie einst für Grand Funk Railroad, die den Rock'n'Roll killten, so dass auf dem Altamont Speedway 1969 nur noch ein Kadaver abgestochen wurde, galt für Klecker: Er trat mit besten Absichten an, konnte nur eben die Grooves nicht wirklich dechiffrieren, die Zwischentöne gar nicht erkennen - Klecker war tone-deaf. Die Übersetzung für farbenblind im Zusammenhang mit Klang ist mit 'unmusikalisch' nicht annähernd treffend, ist Unmusikalität doch fast immer die Grundlage aller U-Musik.
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